Was man sieht…


Das schmuddelige Wetter inspirierte Tobias dazu, einen schon länger gehegten Shootingwunsch umzusetzen. Die Idee war eher nebulös: irgendwas mit trist, dreckig, Einsamkeit. Nett, wie er nun mal ist, hat er mich eingeladen mit zu machen.

Die Anfahrt im Regen war – wenn ich es höflich umschreibe – abenteuerlich. Zwischen Ottweiler und St. Ingbert waren gefühlte 1443219 Baustellen mit teilweise absurden und übelst schlecht ausgeschilderten Umleitungen. Für eine Strecke, die ich normalerweise in gemütlichen 20 Minuten fahre, habe ich an diesem Nachmittag 45 Minuten gebraucht. Ich war unentspannt.

Helena – unser Model, eine Bekannte von Tobias, die er an einem Abschlussball kennen gelernt hatte und die er schon lange für ein Shooting einsetzen wollte – kannte ich noch nicht, aber auf den ersten Blick war klar, dass Ihre Ausstrahlung uns die Sache sehr, sehr einfach machen würde. Beeindruckend schnell waren wir auf eine Wellenlänge eingeschwungen, es war fast unheimlich, wie instinktiv sie auf unsere kleinsten Anweisungen hin sich in die gewünschte Pose warf.

Die Location war ein Schulgelände, das im Regen und dem Zwielicht des anbrechenden Abends eine sehr intensive Atmosphäre hatte. Es war recht einfach, die gewünschte Stimmung zu erzeugen und einzufangen. Dabei war der krasse Kontrast zwischen der in den Fotos gewünschten Stimmung und unserer guten Laune auf eine seltsame Art hilfreich. Helena ist ein von Natur aus fröhlicher Mensch, sie sprühte vor guter Laune (und Charme!), das nicht zu fotografieren war teilweise eine echte Herausforderung. Letztlich kamen wir aber tatsächlich mit jeder Pose und jedem Locationwechsel zu einem großartigen Ergebnis.

Ausgeleuchtet wurden die Bilder nur von unseren Aufsteckblitzen. Funkauslöser, die aus den Geräten „dumme“, manuell einstellbare Lichtspender machen und so die ganze Messblitz/CLS Magie ausschalten, sind ein echter Segen. Irgendwie komme ich nicht damit klar, dass meine Kamera hinter meinem Rücken mit den Blitzen mauschelt und glaubt, besser zu wissen, was ich mir so an Licht vorstelle. Hinzu kam dann noch eine Beauty-Dish, die aus dem recht harten Licht der kleinen Blitzköpfe eine schön definierte, relativ weiche aber dennoch direkte Ausleuchtung mit klar gezeichnetem Helligkeitsabfall gemacht hat – tolles Teil!

Dieses Foto war eines von denen, die man sehen und dann die Geistesgegenwart haben muss „Stop!  Nicht bewegen!“ zu rufen. Tobi wollte ein Close-Up machen und Helena saß genau so in Positur. Nachdem Tobias sein Bild gemacht hatte, habe ich ihn genötigt, mir das Licht zu halten, so dass ich dieses Bild machen konnte. Es hat nur einen Versuch gebraucht, bis wir das so hatten, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Ich hatte erwähnt, dass der Kontrast zwischen „Helena“ und unserem Model auffällig war – die Bilder hat sie in eine Galerie eingestellt, die sie „Ein anderer Mensch“ benannt hat, äußerst passend. Wer mehr von den Bildern finden will, schaue doch hier in unseren tfp-Bereich rein.


2 Antworten zu „Was man sieht…“

  1. […] Dieses Foto stammt aus dem zweiten Shooting der Serie, ein langer Tag mit der bezaubernden Helena. Für diesen Termin hatten wir uns viel Zeit genommen, nicht nur um viele verschiedene […]

  2. […] habe ich auf diesem Shooting kennengelernt, sie ist eine Freundin von Helena und sehr interessiert daran, selbst mit […]